Die Geschichte

16.10.2014

Die Geschichte der Spielkarten

Die Geschichte

Kartenspiele sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Ob auf Zugreisen, im Casino oder einfach zu Hause: Überall wird mit den bedruckten Rechtecken aus Karton gespielt. Die Anzahl verschiedener Karten wird dabei nur noch durch die Vielfalt der Spielvarianten übertroffen. Um diesen Reichtum an Spielen und Karten zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichtsbücher.

Wenn man sich auf die Suche nach dem Ursprung eines Phänomens macht, gehen die Meinungen oft auseinander. Die Geschichte der Spielkarten ist dabei keine Ausnahme. Historiker gehen davon aus, dass Fahrende aus Indien bereits vor über 1000 Jahren Kartenspiele kannten. Weder an feste Häuser noch an Grenzen gebunden, trugen sie Teile ihrer Kultur in die Welt. So gelangte auch das Kartenspiel in verschiedene Regionen Asiens und in den arabischen Raum. Wiederum andere verorten ihren Ursprung im China des 12. Jahrhunderts.

Die Spielkarten kamen aus diesen Regionen vermutlich durch Händler und rückkehrende Kreuzritter in den Westen. Eine der ersten Quellen, welche das Kartenspiel in Europa erwähnt, stammt aus dem Jahr 1367. Damals wurde in Bern mit dem «Verbot des Gebetsbuch des Teufels» das erste Vorgehen gegen Kartenspiele dokumentiert. Die ersten Erwähnungen von Kartenspielen stehen meist im Zusammenhang mit Verboten und Weisungen von Seite der Kirche. Das Spielen war bei Volk und Adel beliebt aber der geistigen Obrigkeit ein Dorn im Auge. Denn vermehrt wurde auch um Geld gespielt.

Der Siegeszug der Spielkarten war aber, trotz einigen Bemühungen diese abzuschaffen, nicht mehr aufzuhalten. Zu Beginn waren die Karten noch handbemalt und daher ein luxuriöses Gut. Doch mit der Verbreitung neuer Techniken wie dem Holzschnitt konnten die Karten günstig und einfach vervielfältigt werden: Es kam zum Durchbruch bei der breiten Masse. Dabei behielten die verschiedenen Länder und Regionen ihre eigenen Varianten der Karten. Dies äusserte sich durch unterschiedliche Symbole und verschieden grosse Kartensets. Am Anfang dominierten vor allem die deutschen Karten, welche dann gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch die Produktion in Lyon verdrängt wurden und die französischen Karten sich zusehends ausbreiteten.

Mehr und mehr hielten die Kartenspiele Einzug in den Spielsalons gesellschaftlicher Kreise. Dies rief mit der Zeit auch den Staat auf den Plan, der im Spiel um Geld eine Einnahmequelle erkannte und Spielkartensteuern einführte. Zusehends wurden die Glücksspiele mit Spielkarten verboten und nur noch unter staatlicher Aufsicht in Casinos zugelassen. Dort gehören sie auch heute noch mit Poker und Black Jack zu den beliebtesten Spielen überhaupt.